Offizielle BO-Definition

13 Punkte für ein Familienleben, in dem es Klein UND Groß gut geht MITEINANDER


„BO“ ist in Zusammenhang mit dem Thema Familie und Erziehung ein geschützter Begriff. Selbstverständlich nicht aus einem Besitzanspruch heraus, denn natürlich „gehört“ BO niemandem, sondern ist für alle da! Vielmehr um einer Verwässerung vorzubeugen. Damit BO drin ist, wo BO drauf steht. Wir freuen uns, wenn der Gedanke von vielen Menschen in die Welt getragen wird, denn genau das ist das Ziel. Es gibt dabei keinerlei finanzielle Interessen- es wird niemals Geld für die Nutzung verlangt werden! Im Gegenteil, sind wir vielmehr daran interessiert, entsprechende Projekte und Menschen zu unterstützen; aus der Überzeugung heraus, gemeinsam mehr bewirken zu können. Melde Dich gern unter info@bindungsorientiert.com, wenn Du glaubst, dass wir Dein Projekt bspw., auf welche Weise auch immer, supporten können.
(Markennummer: 30 2020 232 022)

Solltest Du grade keine Lust oder Zeit haben, den unten stehenden, zugegeben etwas längeren Text zu lesen, dennoch nur kurz soviel: BO bedeutet runtergebrochen eigentlich nix anderes, als dass wir Erwachsenen freundlich und respektvoll zu unseren Kindern sind. Und unbedingt auch zu uns selbst! Die offene Bereitschaft, uns und einander ehrlich anzusehen, um herauszufinden, was genau das für unsere Familie bedeutet, beschreibt die Grundhaltung hinter BO. Ganz allgemein braucht es zunächst genau- wie immer im Umgang mit Menschen, jede Menge Verständnis für das Gegenüber. Da Kinder zwar kleine, aber dennoch „richtige“ Menschen sind, sind sie, wie Menschen nunmal sind, einerseits zwar durchaus komplex und zeitgleich bei all der wunderbaren Individualität jedes einzelnen Kindes, in dem, was sie für ein gutes Aufwachsen brauchen, in weiten Teilen zumindest einander generell durchaus sehr ähnlich und ihr Verhalten daher idR. auch wissenschaftlich gut erklärbar. Um sie also wirklich in all ihren Bedürfnissen zu verstehen, genügen Liebe und elterliches Bauchgefühl leider nicht immer. Es braucht zwar auch kein komplexes Fachwissen, aber ein Verständnis für grundlegende entwicklungspsychologische Zusammenhänge sind hier sehr wertvoll. Der daraus resultierende, von Familie zu Familie individuelle Umgang miteinander, hat den alleinigen Zweck, dass es allen Beteiligten- Gross UND Klein – wirklich gut miteinander geht. Das ist BO, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
BO ist natürlich kein Rezept, welches den Familienalltag mit einem Schlag von furchtbar anstrengend, in herrlich entspannt zaubert – das Leben mit Kindern IST anstrengend und oft herausfordernd, und je nach Privilegienlage manchmal schlicht überfordernd für alle Beteiligten. Ganz gewiss aber bringt dieser gleichwürdige Blick aufeinander eine Atmosphäre in die Familie, in der sich Eltern und Kinder wohl fühlen können – weil es einfach schön ist, gesehen zu werden und zu wissen, dass man wertvoll ist – und zwar ganz unabhängig davon, wie alt man ist!

Wenn Du Dich intensiver einlesen magst, lies gern die ausführliche nachfolgende Definition.


 

Wissenschaft, Werte, Individualität

Die 3 BO’s: Bindungs-, Bedürfnis-, Beziehungsorientiert

Damit es Klein UND Groß gut geht MITEINANDER!

Einleitung

BO erfindet das Bindungsrad nicht neu!
Doch wird mit der Konzentration auf relevante Gemeinsamkeiten verschiedener bindungsorientierter „Erziehungs“-Perspektiven, ein wohlwollender Umgang unter Eltern gefördert. Gerade in der Social Media, die heutzutage wesentlicher Ort von Austausch und Diskussion zu familienspezifischen Themen ist.
Der gemeinsame Fokus auf Verbindendes ist immer Grundlage für konstruktives Miteinander. BO steht somit nicht nur für Bindung zwischen Eltern und Kind, sondern auch VERbindung Erwachsener, was u.a. bereits 2017 Motivation für die Gründung des gleichnamigen sozialen Eltern-Netzwerks „Bindungsorientiert“ war.
Außerdem rücken durch die Erweiterung von Bindung und Bedürfnissen um die „Beziehung“, ältere Kinder und v.a. auch Jugendliche mehr in den Fokus eines friedlichen, zugewandten Zusammenlebens. Die klare Betonung der Wichtigkeit auch elterlicher Bedürfnisse und Ressourcen, hilft zu vermeiden, dass Bindungsorientierte Elternschaft, wie leider häufig gegeben, allzu leicht zu „Leistungssport“und Selbstaufgabe wird, die geradewegs in den (zumeist immer noch) Mamaburnout führen. 

BO distanziert sich deutlich von frauenfeindlichen und überholten Mütterbildern. Die Glorifizierung der Mutter als wichtigste Bezugsperson bremst jede, gerade für Familien so wichtige Gleichstellungsdebatte aus. Zudem wird auch in Zusammenhang der Bindungstheorie und aktueller Forschung, auf welche sich BO immer bezieht, gleichberechtigt von Vater und Mutter bzw. engen Bezugspersonen gesprochen, wenn es um Bindung geht. Auch wenn noch immer häufiger Frauen die Hauptbezugspersonen ihrer Kinder sind, ist der Umkehrschluss, dass dies im Interesse des Kindes so sein muss, überholt und diskriminiert Frauen biologistisch in ihrem Recht auf freie Lebensgestaltung. 

Generell betrachtet BO alle Familienformen als gleichwertig.
Insbesondere in Bezug auf bspw. Familien mit Kindern mit Behinderungen, ist es unerlässlich, deutlich zu betonen, dass verallgemeinernde Ratschläge bspw. oder auch Handlungsvorschläge immer in einen entsprechenden Zusammenhang mit den individuellen und notwendigen Bedürfnissen, Ansprüchen und auch Möglichkeiten des jeweiligen Kindes und dessen Familie zu bringen sind!

BO distanziert sich ebenfalls von jeglichen Ideologien, gleich welcher Herkunft. Insbesondere rechtsradikales Gedankengut und jedwede Form von Diskriminierung sind nicht mit dem BO-Grundwert Gleichwürdigkeit vereinbar.

 

Vorab zu den folgenden 13 BO-Punkten gilt, dass es dabei, wie in der allgemeinen Entwicklungspsychologie, deren Kenntnisse als Grundlage dienen, um neurotypische Kinder geht. Dennoch gibt es sehr wohl auch neurotypische Kinder, die aufgrund ihrer Persönlichkeit, oder eben auch nicht neurotypische Kinder- egal ob mit oder ohne Behinderung bspw., die eine engere CO-Regulierung und Unterstützung oder auch trotz allgemeiner Annahmen aus bspw. der Bindungsforschung, spezifische Motivationsformen oder einen gänzlich anderen Umgang benötigen.
Wichtig dabei, dass JEDES Kind auch hierbei ein Recht, auf die Wahrung seiner Integrität hat, ihm zeitgleich aber aufgrund dieses Rechts, keine indivuelle Unterstützung versagt werden darf, sondern abwägend, ein für alle Beteiligten gangbarer Weg gefunden werden muss.

1. Grundlage ist die moralische Akzeptanz der Gleichwürdigkeit* aller Menschen und das Vertrauen darin, dass jedes Kind von Geburt an richtig ist, ganz genau so, wie es eben ist.

2. Die Begleitung von Kindern nach BO umfasst neben den Punkten Bindung und Bedürfnisse einen weiteren dritten – die Beziehung. Die insgesamt 3 gleichwertigen BOs lauten:

  1. Bindungsorientiert
  2. Bedürfnisorientiert
  3. Beziehungsorientiert


3. Selbstverständlich gibt es zahlreiche notwendige Fähigkeiten für ein 
soziales gesellschaftliches Miteinander, weshalb es wichtig ist es, Kinder von Beginn an, als vollwertigen Teil der Gemeinschaft zu betrachten, und sie am Leben nicht nur teilhaben zu lassen, sondern aktiv mit einzubeziehen.

Dazu gehört das Recht auf eigene Wahrnehmung, Empfindung und Meinung– ohne diese auf Grund von Adultismus als „kindlich nebensächlich“ abzuwerten, sondern als mitentscheidungsrelevant hinsichtlich der Belange des Kindes gelten zu lassen.

4. Klassische Erziehungsmethoden, wie bspw. das Prinzip der Belohnung und Bestrafung führen bei neurotypischen Kindern idR. nicht zu nachhaltigem lernen von erwünschtem Verhalten, sondern vielmehr zu Konditionierung.
Gleiches gilt für gängige Methoden von bspw. Schlaf- oder Sauberkeitstraining.

 

5. Kompetenzen (bspw. Sozialverhalten, Einhaltung von Regeln etc.) die noch nicht voll ausgebildet sind, erlernt ein gesundes Kind idR. anhand der Bindung und guten Beziehung zu seinen Bezugspersonen, deren Vorbild, dem Umgang und Spiel mit anderen Kindern und einem lebendigen Miteinander auf Augenhöhe mit Erwachsenen. All das bringt ganz von allein jede Menge Frusterlebnisse („die anderen wollen eben auch mal rutschen und Papa hat keine Lust mit mir zu spielen, wenn ich ihm ständig den Bauklotz ins Gesicht werfe“) wie auch natürliche Konsequenzen („Wenn Du mit den Sandalen in die Pfütze springst, bekommst Du nasse und dann unangenehm kalte Füsse“) mit sich. Vorausgesetzt, die Erwachsenen sind zwar liebevoll und zugewandt aber eben zeitgleich auch souverän genug, sich ebenfalls zu zeigen. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir unseren Kindern all unsere erwachsenen Emotionen ungefiltert mitteilen sollten, aber eben auch nicht, ihnen all diese Lernchancen im Alltag zu nehmen, weil wir Liebe mit Überbehüten und Problemvermeidung verwechseln.
In dem Zusammenhang betont BO, dass aktiv von Erwachsenen herbeigeführte Konsequenzen („Wenn Du mit den Sandalen in die Pfütze springst, bekommst Du kein Eis“) als Synonym für Bestrafung zu betrachten sind.

6. Respekt und Empathie beispielsweise können nicht anerzogen werden. Nicht, wenn sie mehr, als bloß abrufbares Verhalten sein sollen. Grundlage dafür, dass ein Kind zu einem mitfühlenden Erwachsenen heranwächst ist, dass ihm einerseits selbst respektvoll und emphatisch begegnet wird und es ebenfalls beobachten kann, dass andere ebenso miteinander umgehen. Es braucht also gute Vorbilder um sich rum. Hervorzuheben ist hier unbedingt die Fähigkeit der elterlichen Eigenempathie. Die Möglichkeit des Miterlebens eines authentischen Umgangs seiner Eltern mit den eigenen erwachsenen Gefühlen und Emotionen, im Gegensatz zur Überstilisierung allein kindlichen Befindens, ist wesentlich für die Entstehung einer mitfühlenden und sozialen Wahrnehmung des Kindes von Umwelt, Mitmenschen und auch seiner selbst.

 

7. Grundsätzlich geschieht die Begleitung von Kindern nach BO in Abhängigkeit von Alter und vor allem ihrer, definiert durch den individuellen Entwicklungsstand, persönlichen Reife, wie ihrer Persönlichkeit.

Als Grundlage gelten hier immer aktuelle Zusammenhänge der Entwicklungspsychologie als auch zeitgemässe, bindungs- und bedürfnisrelevante pädagogische Erkenntnisse.

8. BO ist weder Methode noch Erziehungskonzept.
Erziehung verfolgt idR immer ein (kurz- oder auch langfristiges) Ziel, was in einem BO geprägten Miteinander nicht der Fall ist. Die Begleitung von Kindern nach BO, konzentriert sich auf das Jetzt und die gute Beziehung zueinander in der Gegenwart, denn:

„Wer wünscht, dass sein Kind später mal glücklich ist, darf nicht vergessen, dass es ihm dafür heute gut gehen muss!“

 

9. Dabei dürfen Eltern, aber auch unbedingt ihre eigenen Grenzen erkennen, denn diese wahrzunehmen und zu schützen ist unumgänglich. Für das eigene Wohlbefinden, welches im Leben mit Kindern nicht, wie in überholten insbesondere Mütterbildern, hinten anzustehen hat, sondern Bedürfnisse aller Familienmitglieder als gleichwertig anzuerkennen sind. Außerdem fehlt es Eltern ansonsten sehr schnell an Ressourcen, welche einen zugewandten Blick auf ihre Kinder und auch sich selbst, erst ermöglichen.
Eltern sind dazu eingeladen, eigene Bedürfnisse (wieder) kennenzulernen und Strategien zu erlernen, diese zu erfüllen.
Das bedarf oft Kreativität, Austausch mit Gleichgesinnten oder auch, wenn die eigenen Privilegien es zulassen, tatkräftige Unterstützung inner- oder außerhalb der Familie von anderen Erwachsen. In herausfordernden oder komplex erscheinenden Situationen bspw., wenn gewünscht und möglich, in Form professioneller fachlicher Beratung. Bindungsorientiert arbeitende Fachpersonen finden sich u.a. HIER auf der Seite des Vereins „Bindunsg(t)räume“.
Nach dem Sprichwort „Es braucht ein Dorf, um ein Kind gross zu ziehen“ , ist Unterstützung ein absoluter BO Grundpfeiler. Dadurch, dass es Familienkonstellationen gibt, in denen Unterstützungsoptionen quasi nicht gegeben sind, kann der aktive Support von Eltern untereinander oftmals eine wertvolle Hilfe sein, weshalb BO auch für die Vernetzung von Familien untereinander steht.

 

10. Beziehung heisst zuhören aber auch sich mitzuteilen, und so entstehen natürlicherweise individuelle Regeln in der Familie, die sich allerdings an allen Familienmitgliedern orientieren, und den Kindern nicht wie althergebracht von oben nach unten übergestülpt werden, geschweige denn unumstößlich wären.
BO steht nicht für ein Miteinander ohne Regeln und Vorgaben, insbesondere nicht im Zusammenleben mit kleinen Kindern, da gerade diese, zwar temperamentsabhängig, doch zumeist Regelmässigkeiten und Strukturen für ein sicheres Gefühl von Halt und Geborgenheit brauchen und mit dem Wegfall massiv überfordert wären. Zudem ist eine Hauptfrage, die unsere Kinder uns immer und immer wieder neu stellen: „Wer bist Du?“. Diese können wir ihnen unmöglich ehrlich geschweige denn zufriedenstellend beantworten, wenn wir ihnen nicht ab und zu zeigen, bis wo es bei uns eben geht und wo was aufhört – sprich ihnen UNSERE Grenzen aufzeigen.
Kinder können nicht für sich allein sorgen, das ist Aufgabe der Eltern. Damit dies wirklich fürsorglich gelingt und sich auch auch kindsseitig so anfühlt, ist es nötig, dass Kinder in all ihrem Sein gesehen und ernst genommen werden. Der entscheidende Unterschied liegt darin, ihnen zu geben, was sie selbst aufgrund ihres Wesens brauchen, statt dem, was wir uns als Eltern, oftmals aufgrund tief sitzender Glaubenssätze und übernommener statt reflektierter Überzeugungen, für sie wünschen.
Das ist höchst individuell und ohne wirkliche Verbindung zwischen Eltern und Kind nicht möglich.

 

10. a) Abwägung von Zumutbarkeiten für einen kleinen Menschen erfordert immer Berücksichtigung emotionaler Reife, Entwicklungs- und gegewärtigen Gemütszustands des Kindes. Der erste Schritt in herausfordernden Situation darf daher wenn möglich immer das Bemühen seitens des Erwachsenen um Verbindung, oder in bspw. emotional sehr aufgeladenen Situationen, zumindest die Einladung hierzu sein. Nur ein „bedürfnissattes“ Kind, welches in seinen Grundbedürfnissen befriedigt ist, kann gesunde Kooperationsbereitschaft zeigen.
Diesen Zustand der Sättigung verlässlich herzustellen, ist Verantwortung des Erwachsenen. Und zwar ohne daraufhin ein angepasstes Verhalten des Kindes zu erwarten, denn:

Kooperieren zu MÜSSEN weil man KANN, macht aus Kooperation schlicht Gehorsam.

 

Neben den 2 BOs Bindung und Beziehung, sind dies sehr häufig weitere Bedürfnisse nach bspw. ausreichend
–  Schlaf
–  Nahrung
– Möglichkeit zum (Freien) Spiel
– Körperliche und geistige Auslastung
– Integrität und Selbstwirksamkeit

 

(Beispiele: Ein müdes oder hungriges Kind KANN sich eher nicht „im Supermarkt zusammenreissen“, genauso wie ein nicht ausgelastetes Kind nicht „bitte einmal stillsitzen“ oder ein den ganzen Tag in der Kita brav gewesenes abends „bitte ohne Theater Zähneputzen“ KANN.)

 

11. Über alledem steht die elterliche Verantwortung. Sowohl für die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung, aber auch unbedingt die physische und emotionale Sicherheit des Kindes. Diese Sicherheit geht immer vor!

 

12. Für diesen wertschätzenden gleichwürdigen „BO-Blick“ auf Kinder und Erwachsene, braucht es unbedingt ein klar definiertes, wohlwollendes Menschenbild und vor allem eigene klare Werte, weshalb ein grundsätzliches Auseinandersetzen mit diesen Themen hilfreich ist.

 

13. Wie das in der Praxis für jeden einzelnen ausschauen kann, entscheidet jede Familie anhand von gegebenen Strukturen und Umständen aber auch verfügbaren Ressourcen für sich.

Familie ist so wunderbar bunt und lebendig, dass es nach BO wenig hilfreich ist, Eltern feste Vorgaben für konkrete Handlungen zu machen. Kinder dazu zum Gegenstand einer starren, allgemein gültigen Methode zu machen, steht nach BO moralisch konträr zu Respekt und Anerkennung der Individualität jedes Menschen – auch der kleinen.
So muss bspw. sowohl die Ernährung eines Säuglings mit der Flasche statt zu stillen (Ein Bsp. keine Empfehlung!)  als auch der Kinderwagen statt Tragetuch (Ein Bsp. keine Empfehlung!) nicht im Widerspruch zu BO stehen, gleichwohl BO allgemein als bindungsfördernd geltende Abläufe als hilfreich erachtet. Allerdings nur dann, wenn diese der jeweiligen Familie Unterstüzung sind. Der beste Weg, ist immer der, der dafür sorgt, dass es allen Familienmitgliedern gut miteinander geht. 

Abschluss:

  • BO ist somit lediglich eine Richtung- den genauen Weg bestimmen Eltern und Kinder gemeinsam.
    Vor allem müssen und dürfen sie ihn selber gehen!
  • BO motiviert gleichwürdige Handlungsintentionen, ohne die Handlung konkret festzulegen.
  • BO Werte dienen Eltern bei der Entwicklung einer eigenen konkreten, vor allem ganzheitlichen Haltung und Blick auf das Thema Familie und sollen ihnen diesbezüglich als Unterstützung und keinesfalls als Druck dienen.
  • BO fördert Verstehen und Verständnis für Eltern und Kinder und keinesfalls vermeintlich gutes Benehmen kleiner oder gute Leistung grosser Menschen.


BO ist demnach nichts für Menschen, die die (vermeintliche) Sicherheit eines Erziehungsratgebers wünschen.
BO erfordert Eigenverantwortung und Mut für eigene Entscheidungen.
BO ist nicht immer einfach, aber lohnt sich!
Für alle Beteiligten.

Olivia Asiedu-Poku, Dezember 2017
(letztmalig überarbeitet im August 2022)

Ein weiterführender Artikel von mir zum Thema Regeln und Grenzen findet sich hier: Warum und wann Grenzen Freiheit sind


*Anmerkungen/Quellen:

Entwicklungspsychologie: Entwicklungspsychologie des Kindes- und Jugendalter für Bachelor von Arnold Lohaus und Marc Vierhaus (4. Auflage)

Bindung:

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/0-12-monate/bindung/

https://www.kinder-verstehen.de/aktuelles/zu-enge-bindung-eine-neue-straftat/

Klicke, um auf EK11.pdf zuzugreifen

Klicke, um auf kapitel-10-das-neue-bild-von-bindung.pdf zuzugreifen

Kindergarten:
https://www.kinder-verstehen.de/mein-werk/blog/so-eine-also-bist-du/

Was Babys brauchen:
https://www.kinder-verstehen.de/mein-werk/meine-buecher/kinder-verstehen/kinder-verstehen-faq/babys-brauchen-vor-allem-eines-ganz-viel-liebe-gilt-das-auch-aus-evolutionaerer-sicht/

Mein Verständnis des Begriffs GLEICHWÜRDIG, so wie er auch auf FreeFamily.rocks verwendet wird, ist begründet in den Worten von Jesper Juul in „Was Familien trägt“, (Kösel-Verlag, 2006, S. 24)

„Erwachsene und Kinder begegnen sich „gleichwürdig“, sofern ihr Verhältnis als ein Verhältnis zwischen Subjekten gestaltet wird. Die intersubjektive Auffassung der pädagogischen Beziehung verwahrt sich so ebenso gegen eine autoritäre wie eine laisser-faire Haltung, bei der entweder das Kind oder der Erwachsene zum Objekt erniedrigt wird: „Gleichwürdig bedeutet nach meinem Verständnis sowohl »von gleichem Wert« (als Mensch) als auch »mit demselben Respekt« gegenüber der persönlichen Würde und Integrität des Partners. In einer gleichwürdigen Beziehung werden Wünsche, Anschauungen und Bedürfnisse beider Partner gleichermaßen ernst genommen und nicht mit dem Hinweis auf Geschlecht, Alter oder Behinderung abgetan oder ignoriert. Gleichwürdigkeit wird damit dem fundamentalen Bedürfnis aller Menschen gerecht, gesehen, gehört und als Individuum ernst genommen zu werden.“

Und:

Jesper Juul: „Dein kompetentes Kind“, Reinbek bei Hamburg (Rowohlt Taschenbuch Verlag), 2016, S. 24)

„Kinder werden mit allen sozialen und menschlichen Eigenschaften geboren. Um diese weiterzuentwickeln, brauchen sie nichts als die Gegenwart von Erwachsenen, die sich menschlich und sozial verhalten. Jede Methode ist nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv, weil sie die Kinder für ihre Nächsten zu Objekten macht“

Disclaimer:
Ich distanziere mich hier ganz deutlich von der Antiautorität.
Es geht mir um einen respektvollen, gleichwürdigen Umgang innerhalb der Familie. Auf Augenhöhe auch mit den Kindern, wie es Alfie Kohn in „Liebe und Eigenständigkeit“ beschreibt. Frei von Machtmissbrauch und Manipulation, aber voller Verantwortung und liebevoller Führung – BO!